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Was steckte hinter der Eseley ?

 
     
 
An diesem Wochenende schließt im Frankfurter Goethe-Museum eine Ausstellung ihre Pforten, in der man Reliquien der Goethe-Verehrung bewundern konnte: Kleidung, Schreibzeug, Schmuck oder Haushaltsgegenstände, Locken von seinem Haar gar und natürlich Manuskripte und Briefe. Sammlungsstücke, die zeigen, wie sehr der Dichterfürst von seinen Anhängern und Freunden verehrt wurde.

Fanatischen Freunden des Großen aus Weimar
werden sich allerdings die Haare sträuben, lesen sie den Roman von Marc Buhl, der jetzt in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ist. In Der rote Domino (280 Seiten, geb., 19,80 Euro) erzählt der Freiburger Autor eine packende Geschichte um eine spurlos verschwundene junge Frau und einen Dektetiv, der sie aufspüren soll. Einziger Anhaltspunkt: Bettina arbeitete an ihrer Dissertation über das Verhältnis zwischen Goethe und Jakob Michael Reinhold Lenz. Kennengelernt hatten sich die beiden einst in Straßburg; in Weimar sahen sie sich 1776 wieder. Aus der engen Freundschaft wurde allerdings bald eine distanzierte Beziehung, bis Lenz, den Goethe später einen "vorübergehenden Meteor" am Horizont der deutschen Literatur nannte, wegen einer "Eseley" aus Weimar verschwand. Bis heute rätselt die seriöse Forschung über den wahren Hintergrund. Marc Buhl hat mit seinem Literaturkrimi neue pikante Aspekte auf den Tisch gelegt, die man natürlich als "Goethe-Fan" nicht ernst nehmen sollte. So ist denn ein überaus unterhaltsames und packendes Buch entstanden, das den Leser durch die Jahrhunderte führt und mit seinem fulminanten Schluß wieder neue spannende Fragen aufwirft.
 
     
     
 
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