A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
     
 
     
 

Wie ein Beispiel Schule macht

 
     
 
Angenommen, es gäbe noch das Reich der Römer mit seiner einst glänzende Weltmetropole Rom, und angenommen, es gäbe noch einen Verbund de germanischen Stämme vom Nordalpenrand bis zur großen Mauer des Römerreiches dem Limes: Diese in Rom kurzerhand Barbaren genannten Südgermanen hätte theoretisch heute die Möglichkeit, mit Hilfe von gewitzten Anwälte Sammelklagen gegen die von den Römern erlittene Unbill einzureichen. Den den germanischen Stämmen wurden nicht nur die Segnungen der Zivilisation sondern in hohem Maße Raub, Totschlag und vor allem Versklavung durch die römisch Soldateska
zuteil. Aus dieser Sicht beispielsweise wäre der Vatikan heut schlecht beraten, sich gewissermaßen als eine Fortsetzung de "Imperium romanum" zu betrachten.

Es ist hier nicht die Stelle, die "unendliche" und inzwische mit eben solchen Sammelklagen fortgeführte Geschichte de Wiedergutmachungen für begangenes NS-Unrecht zum Thema zu machen. Fes steht aber zumindest, daß Deutschland sich seit mehr als fünfzig Jahre unablässig bemüht, wenigstens einen finanziellen Ausgleich für erlittene menschliches Leid zu zahlen.

Fest steht aber auch, daß mit dem herausgefundenen und akzeptierte Prinzip der Sammelklagen gegen Deutschland ein Präzedenzfall für noch ga nicht abzusehende, weltweite Wirkungen entstanden ist. Das beweist die Nachricht, wonach afrikanische Staaten mit Hilfe der Vereinten Nationen (UN und der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) etwa 777 Billione US-Dollar Entschädigungszahlungen von den Industriestaaten für die Versklavung von Afrikanern in früheren Jahrhunderten einfordern.

Was sich hier, wenn die Meldung überhaupt wahrgenommen wird, so lapida liest, müßte in den betroffenen Ländern fast den Stillstand der Herze bei den Verantwortlichen bewirken. Um nur einen Vergleich zu nennen: Die Forderung macht in etwa das Hundertzweiundsiebzigfache des deutsche Bruttoinlandproduktes aus.

Die in Accra in diesen Tagen verabschiedete Deklaration, als dere Urheber die "African World Reparations and Repatriation Trut Commission" gilt, gemahnt zudem noch zu einer bedrohlichen Eile. Da Geld, so wird unterstrichen, müsse innerhalb von fünf Jahren bezahl werden. Mit Hilfe der UN soll überdies erreicht werden, daß die gefordert Summe auch noch verzinst wird. Die Vorsitzenden der Kommission, Hame Maulana und Debra Kofie, bringen übrigens einen Teilzweck des Vorstoße gleich auf den Punkt: Sie fordern die sofortige Streichung alle afrikanischen Schulden.

Das Beispiel der jüngsten Sammelklagen von Opfern de Nationalsozialismus macht also wie befürchtet Schule: international tätig Anwälte, so wird berichtet, sollen nun mit Hilfe solcher Klagen gegen die Vereinigten Staaten, Lateinamerika, karibische Staaten und die Europäisch Union entsprechend vorgehen. Die dann womöglich eingehenden Gelder solle dann einer noch zu gründenden afrikanischen Stiftung zugehen, die anschließen die Gelder auf afrikanische Länder verteilt.

In einem Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC sagte Debr Kofie kürzlich, es sei eine historische Tatsache, daß der afrikanisch Sklavenhandel erst von den späteren Kolonialmächten ausgegangen sei. De schwarze Kontinent müsse dafür nun entschädigt werden. Den Umstand, da sich am Sklavenhandel auch schwarze Stämme beteiligten und da Sklavenhandel in neuer Form auch heute wieder in Afrika aufkeimt, will Fra Kofie nicht gelten lassen.

Auch Deutschland hat sich – ganz im Sinne der wirtschaftliche Vorstellungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts – bis zum Ende des Erste Weltkrieges an kolonialen Abenteuern in Afrika beteiligt; in Togo, in Kamerun, im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, das heute den Namen Namibi trägt, und in Deutsch-Ostafrika. Die oft bis an die Grenzen der Selbstverstümmelun reichende Vergangenheitsbewältigung in den deutschen Medien hat sich in jüngste Vergangenheit diesem "Problemkreis" ausführlich gewidmet. Unte dem Strich gerechnet aber sind im Hinblick auf diese koloniale Unternehmungen, sieht man einmal von der reichlich brutalen Niederschlagun des Herero-Aufstandes in Südwest im Jahre 1904 ab, allerdings kaum Ding zutage getreten, die nennenswerte Schuld bedeuten würden. Im Gegenteil: I Ländern wie Togo oder Kamerun, aber auch in Namibia genießen die Deutsche auch heute noch beträchtliches Ansehen.

Die von den Afrikanern jetzt präsentierte Billionen-Rechnung is unterdessen zweigesichtig. Zum einen trägt sie den Charakter einer Utopie die, sollte sie tatsächlich ausgeführt werden, weltwirtschaftlich ei Desaster bedeuten würde. Zum anderen aber – und dabei ist ein klammheimliche Genugtuung kaum zu unterdrücken – stellt sie ein mutige Anprangern beispielsweise Englands und der Vereinigten Staaten, auc zahlreicher anderer Länder dar, die allesamt bis heute nicht müde werden den Deutschen schlechthin als einen potentiellen Menschenrechtsverletzer zu charakterisieren, die eigene Schuldbeladenheit aber mit einem kecke Schulterzucken quittieren.

Die Zahlen sind in der Tat erschreckend: Zwischen 1450 und 1850 wurde zumindest zwölf Millionen Afrikaner auf karibische Inseln sowie nach Nord und Südamerika verbracht. Weitere zwanzig Millionen wurden als Sklaven in den Nahen Osten und in die arabischen Teile Nordafrikas verkauft. Vor alle in den USA, die unermüdlich als heute einzige Supermacht das Wort von de Menschenrechten auf den Lippen haben, wurde bis weit in das 19. Jahrhunder und darüber hinaus schwunghafter Sklavenhandel betrieben. Friedrich Randegg

 
     
     
 
Diese Seite als Bookmark speichern:
 
     
     
     

     
 

Weitere empfehlenswerte Seiten:

Rheinwiesen? Alles Legende

Prager Amoklauf

Comechingon

 
 
Erhalten:
 

 

   
 
 
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
WISSEN48 | ÜBERBLICK | THEMEN | DAS PROJEKT | SUCHE | RECHTLICHE HINWEISE | IMPRESSUM
Copyright © 2010 All rights reserved. Wissensarchiv