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Das Klima echt in Ordnung

 
     
 
Evangelische Kirchentage sind seit vielen Jahren so etwas wie ein großer Sozialbasar "Sozial Benachteiligte" aller Couleur dürfen sicher sein, hier ein Forum zu finden und auf entsprechende Betroffenheit zu stoßen. Der gerade beendete 28. Kirchenta in Stuttgart bildete in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Kein Thema, das nicht im Rahme des Kirchentages verhandelt wurde. Von "Piercing" bis hin zum "Schweige für den Frieden" reichte die Palette. Dieses Veranstalt
ungsgemisch zieh insbesondere Jugendliche an, die in Shorts, also kurzen Hosen, weit geschnittenen Hemdche und Turnschuhen seit Jahrzehnten die Kirchentagszene beherrschen. Daß der christlich Glaube nicht unbedingt das primäre Motiv für eine Teilnahme am Kirchentag sein muß, ga ein interviewter Jugendlicher unumwunden zu: "Wir sind wegen der Hiphopkonzert hier", ließ sich dieser vernehmen und fügte hinzu: Das Klima sei "echt in Ordnung".

Zwischen den vielen Jugendlichen waren auch die inzwischen Veteranen gewordene Vertreter der Friedens- und Ökobewegung zu besichtigen. Deren Äußeres hat sich sei damals nicht geändert. Evangelische Christen, die – wie ihre katholische Stiefbrüder die Monstranz – ihre Sanftheit und ihr Gutsein seit Jahrzehnten vor sic her tragen, als hätte es einen Luther mit seinem "Sündige tapfer!" ni gegeben.

Freilich, es gab auch brisante Themen wie etwa das der Judenmission. Zielobjekt de Empörung ist hier insbesondere der Evangeliumsdienst für Israel (EDI) mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Dieser ist aktiv in der Judenmission tätig und wa mit einem eigenen Stand auf dem Kirchentag vertreten. Die Vertreter de Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag waren sic in ihrer Ablehnung der Judenmission einig. So einig, daß der Ratsvorsitzende de Evangelischen Kirche, Manfred Kock, seine Teilnahme absagte. Ihm war die Veranstaltun "zu einseitig auf eine Ablehnung der Judenmission fixiert". Kocks Skepsis wurd vollauf bestätigt: Der Bochumer Theologe Klaus Wengst sprach z. B. davon, daß de Versuch, Juden zu Christen bekehren zu wollen, von "heidenchristlichem Hochmut un Arroganz" zeuge. Die schärfste Verdammungsformel, die in Deutschland möglich ist sprach der baden-württembergische Landesrabbiner Joel Berger aus: zum wiederholten Ma geißelte er die Judenmission als "Holocaust mit anderen Mitteln". Spätesten hier war es dann um das vielbeschworene Motto "Ihr seid das Salz der Erde" de Kirchentages geschehen.

Diese Diskussion zeigte, daß Christen zusehends dem "Ärgernis" de christlichen Glaubens aus dem Weg zu gehen trachten. Denn Christen, die den christliche Glauben nicht mehr als absolute Wahrheit vertreten wollen, haben sich im Grunde von de Missionsauftrag, der allen Christen durch die Botschaft Christi aufgegeben ist verabschiedet. Diese Feststellung gilt nicht nur im Hinblick auf die Judenmission. Auc das, was in hiesigen Kreisen unter dem Begriff "interreligiöser Dialog" verhandelt wird, läuft auf eine Entkernung der christlichen Wahrheit hinaus. Wenn all Religionen gleichwertig sind, warum dann Mission? Im gleichen Maße aber, wie die christliche Wahrheit auf ein "Sinnangebot" unter vielen anderen herabgestuf wird, dringt z. B. der Islam immer weiter vor.

Hierzu gab es in Stuttgart nichts zu hören, das Treffen geriet zu einem Fest de Beliebigkeit. Immerhin hieß es doch auch auf den Internetseiten der Veranstalter zu Themenbereich 1, "Zukunft des Glaubens": "Es geht (in der Bibel) u Befreiung und Weite, um Großzügigkeit und Verbindlichkeit und darum, einmalig zu sein unverwechselbar." Eben
 
     
     
 
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