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Erstes Echo auf Gen-Manipulation

 
     
 
Ein Städter mag mit der Schulter gezuckt haben, als er vo wenigen Tagen las, versehentlich sei gentechnisch verändertes Saatgut von Raps vor alle in Baden-Württemberg ausgebracht worden; in Kürze würden dort etwa 100 00 Pflanzen dieses manipulierten Rapses blühen. Zwar haben Umweltschutzorganisationen Alar geschlagen, doch ist das Echo in der Öffentlichkeit gering. Auch der Bundesregierung is das Problem offensichtlich weniger wichtig. Doch die Folgen der sich jetzt unkontrollier ausbreitenden gentechnisch veränderten Rapspflanzen sind überhaupt noch nicht zu überblicken.

Der Wissenschaft ist es vor einer Reihe von Jahren gelungen, die Erbanlagen vo Pflanzen und ihre Träger, die Gene, zu erforschen
und sie gezielt zu verändern. Man wil die Pflanzen durch Veränderung ihrer Erbanlagen gegen Schädlingsbekämpfungsmitte widerstandsfähig machen, so daß bei der Ausbringung dieser Mittel die Nutzpflanzen nich geschädigt werden.

Warum ist eine Gen-Manipulation an Lebewesen so gefährlich? Die Antwort ist einfach man weiß bisher nicht, wie sich veränderte Gene auf Tier, Mensch oder weitere Pflanze auswirken. Wird etwa menschliches Erbgut durch gen-manipulierte Pflanzen oder Tier unkontrollierbar verändert?

Bisher geht man optimistisch davon aus, daß ein Übergang von Gen-Sequenzen au pflanzlichen Lebensmitteln auf die Mikroorganismen des Magen-Darm-Traktes von Tieren un Menschen nicht stattfindet. Natürlich übt die Wirtschaft starken Druck aus, ihre mi Hilfe der Wissenschaft manipulierten Pflanzen in Umlauf zu bringen, doch stehen dagege die starken Bedenken der Bevölkerung. Die meisten Menschen lehnen gentechnisc manipulierte Lebensmittel wegen der unbekannten Folgen ab. Bundeskanzler, Wirtschafts- un Forschungsminister sind hingegen Befürworter. Bemühungen, eine deutliche Kennzeichnun von Lebensmitteln, die gen-manipuliert sind, durchzusetzen, sind bisher gescheitert.

Jetzt ist unkontrolliert Gen-veränderter Sommerraps in Umlauf gekommen. Die Bundesregierung soll davon längst unterrichtet gewesen sein, ohne daß sie Alar geschlagen hätte. Die Saatzucht-Firma Petersen in Lundsgaard bei Flensburg ha nichtsahnend die Rapssaat aus England von der britisch-niederländischen Firma Advant Seeds gekauft, die es wiederum aus Kanada bezogen hat. (So ist es in der globale Wirtschaftsordnung.) Bevor die Verunreinigung erkannt wurde, waren bereits 1,3 Tonnen de Saatgutes nach Süddeutschland ausgeliefert. Offensichtlich ist der Vorfall von de Bundesregierung bisher vertuscht worden. Jetzt befürchten Fachleute, daß es durc Fremdbestäubung zu einer weit verbreiteten Gen-Verseuchung kommen könnte. Daß sic Gen-Veränderungen von Raps auch auf Tiere übertragen, das hat kürzlich das Institu für Bienenkunde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter der Leitung von Prof Dr. Hans-Hinrich Kaatz nachgewiesen. Er untersuchte Bienen, die auf gen-manipuliertem Rap "geweidet" hatten, und kam in der Sendung "Planet. E." im ZDF zu de Schluß: "Wir haben in dem ersten Jahr gefunden, daß in mehreren Bienen solch gentechnisch veränderten Mikroorganismen vorhanden waren, die offenbar das Ge aufgenommen haben. Das waren Bakterien. Im Jahr darauf haben wir bei einer Hefe auch au dem Bienendarm gefunden, daß diese scheinbar das Gen aus der Pflanze in ihr eigenes Geno aufgenommen hat." Das ist die Sensation! Die modizfizierten Rapsgene überspringe nicht nur die Artgrenzen von Pflanzen, sondern werden sogar von völlig andersartige Organismen in deren eigene Erbmasse eingebaut. Welche Folgen das hat, ist völli unbekannt.

Und ein weiterer Skandal: Das ZDF berichtete, daß angeblich das Forschungsministeriu aufgrund der Forschungsergebnisse des Jenaer Bieneninstituts die finanziellen Mittel fü weitere Bienenversuche sperren will.

Es fragt sich, welchen Effekt es hat, daß in der Bundesregierung das Umweltministeriu von einem Grünen besetzt ist. Auch seine Partei hat sich zu diesem Skandal bislang nich auffallend zu Wort gemeldet. Offenbar rücken Natur- und Umweltschutz bei den Grüne immer weiter in den Hintergrund zugunsten des Machterhaltes um jeden Preis. Unter diese Umständen ist eine Umweltschutzpartei überflüssig.

 
     
     
 
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