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Friedrich Nietzsche: Zerstörer der Vernunft

 
     
 
Das zerstörte geteilte und besetzte Deutschland stellte 1945 den "weitreichenden Giganten de nachgoetheschen Epoche" (Benn), den "Letzten der großen abendländische Denker" (Heidegger) vor Gericht. Friedrich Nietzsche wurde politisch-moralisc angeklagt
: Antihumanismus, Immoralität, Gottlosigkeit, Relativismus. Doch sogar in de Ostzone gab es zunächst Verteidiger. Ob Nietzsche ein "Präfaschist" ode vielleicht doch "erbefähig" sei, das war "scheinbar" noch nich entschieden.

Ist es möglich, Nietzsche mißzuverstehen? Es gibt selbst innerhalb der enge weltanschaulichen Auslegung einige Verwirrung. War Nietzsche ein unbürgerliche Kulturkritiker oder der Ideologe der bürgerlichen Klasse? War er ein aufgeklärte Freigeist, wie Theodor W. Adorno ihn sah, oder gar Wegbereiter des deutsche Imperialismus? Offensichtlich kann man Nietzsches Haltung zum Humanismus als präfaschistisch oder als unbürgerlich im linken Sinn deuten. Seine Polemik gege Metaphysik und Idealismus, gegen Philister und Kapitalismus ließ sozialistische Exeges durchaus zu. Und tatsächlich hatte und hat die links inspirierte Philosophie in Frankreich keine ideologischen Schwierigkeiten mit Nietzsche. In der DDR dagegen hieß es Nietzsche sei ein "bedeutender Philosoph der deutschen Bourgeoisie in der Periode de Übergangs zum Imperialismus, Vertreter eines extremen Subjektivismus, Irrationalismus un Voluntarismus". Der Verfasser des Nietzsche-Stichworts in dem 1987 im Ostberline Dietz Verlag erschienenen "Philosophen-Lexikon", Heinz Malorny, belehrt weiter "Bedrängt von der Einsicht in die Brüchigkeit der bürgerlichen Gesellschaft un von der Ahnung nahender Katastrophen, erfüllt von Furcht vor den Volksmassen und ihre Emanzipationsbestrebungen und besonders vor dem Erstarken der revolutionäre Arbeiterbewegung [...], übte Nietzsche scharfe Kritik an der liberalen Bourgeoisie seine Zeit." Wenngleich die Kritik partiell richtig gewesen sei, so "war es doch ein Kritik von rechts".

Aus dem politischen Nietzsche-Wirrwarr bietet sich ein Ausweg an: Man nenne jed politische Deutung "Verhunzung" (Thomas Mann) und suche den philosophische Zugang. "Nietzsche ist das, was er eigentlich ist, zuerst und langehin für die Wenigen, die im Denken es mit der Philosophie und nur damit ernst nehmen", bestimmt Heidegger (gegen Alfred Baeumler). Unbestritten, Nietzsche ist allererst Philosoph. Er ha die Schwierigkeiten formuliert, vor denen das moderne Denken steht. Von diesem Standpunk aus darf man auf die Zusammenhänge von Zitaten, den Status der Texte, die Entwicklungsphasen verweisen. Aber wird so das Problem gelöst? Nietzsche hat Perspektive eröffne, aber welche?

Welcher Art ist der Zusammenhang von Nietzsches Denken? Was heiß "sachliche" Auseinandersetzung? Sicher, die schlimmsten Vereinnahmungen könne berichtigt werden, aber kann man ein "korrektes" Bild dagegenstellen? Nietzsch wollte "genau" gelesen werden. Hat er denn "genau" geschrieben Nietzsche wurde immer wieder neu entdeckt: als Dichter, als Heros, als Musiker, als Amoralist, als Religionskritiker, als Verrückter, als Philosoph, als politische Visionär und fast immer mit Grund. Jeder hat seinen Nietzsche, jede Interpretation finde ihr Belegzitat. Es gibt allenfalls Grade der Verfälschung.

Nietzsche war ein Mensch mit höchster Sensitivität für Krisen. Er war jemand, de dogmatisch festgefahrene Denk- und Darstellungsformen auflöste. Ihn deshalb auf ein negative Offenheit zu reduzieren wird ihm nicht gerecht. Jede Isolation von Zitaten is Verstellung, und jedes klar erkannte "innere Wesensgefüge" (Eugen Fink ebenfalls. Es gibt eine Unvereinbarkeit in fundamentalen Äußerungen Nietzsches. Man wir diese aushalten müssen: Und also auch widerstrebende Deutungen.

Es gibt keinen Nietzscheanismus ohne Philosophie. Aber Nietzsche existiert auch nich jenseits politischer Wirkungsabsicht. Das Allzutägliche, das Anstößige, da Verschrobene ignorieren hieße eine Verkürzung durch eine andere "wenngleic geistreichere" zu beseitigen. Nietzsches Werk geriet nicht unversehens in de europäischen Bürgerkrieg. Er hatte den Kampf vorhergesehen und Position bezogen freilich eher verdeckt, zumindest nicht eindeutig. Und so kann der These, Nietzsche se eigentlich der "gute Europäer" (Manfred Riedel), eine Unmenge von Zitate entgegengestellt werden: Belege voller Ressentiments, infantiler Gereiztheiten Verbalexzessen, Plattheiten. Allzuoft trifft man auf den martialischen Krampf, de Edelkitsch, die Albernheiten des Asozialen. Man muß Nietzsche nicht wörtlich nehmen darf manches auf die Fälschungen der Schwester schieben, aber das bedenkliche Wort Mass stammt tatsächlich von ihm. Die Kategorien Herrenmensch, höherer Typus, Züchtung Bestie, Instinkt, das Biologische lassen sich philosophisch mildern, vo wissenschaftstheoretischen Subtilitäten umstellen, auf "die Sprache der Zeit" oder die Migräne schieben, aber nicht völlig tilgen. Die "Umwertung der Werte" war für Nietzsche nichts Unverbindliches.

Das "parodistische Element" in Nietzsches Texten (Hans-Georg Gadamer) führ notwendig zur Verkennung. Nietzsche denkt in Bildern. Sein exzentrisches Denken is Provokation. Er zerstört den überkommenen Wahrheitsbegriff radikal. Darin liegt sein Besonderheit. Wahrheit ist ihm nichts als "ein bewegliches Heer von Metaphern" Nietzsche bezieht sich auf keine Substanz. Das macht ihn philosophisch und ästhetisch s anregend, aber politisch so labil "und nutzbar für vielerlei. Das Gewirr ständige Relativierungen, Umformulierungen, Aufhebungen ... Nietzsches Wirkungsgeschichte is das Bestreben, in den Widersprüchen einen Sinn zu finden.

Die heimgekehrten "Westemigranten" vor allem verteidigen Nietzsche 1945 in der SBZ: Man möge Nietzsche nicht mit Baeumler oder Rosenberg verwechseln. Zu de Apologeten gehört auch der junge Wolfgang Harich. Harich stellt 1946 im Westberline "Kurier" fest, Nietzsche habe nie die "Trompete des Patriotismus" geblasen, und deshalb sei er kein "Verhängnis". Ähnlich argumentiert Ew Siebert 1947 in der "Weltbühne": Sie spricht den Delinquenten vom Verdacht, ei geistiger Brandstifter gewesen zu sein, frei, weil Nietzsche den deutschen Nationalstaa angegriffen habe. Doch die Verteidigung scheitert. Die stalinistischen Kulturfunktionär bestimmen längst das Verfahren.

Johannes R. Becher, einst glühender Nietzscheaner, eiferte schon im Moskauer Exil (i Essay "Deutsche Lehre", 1943) gegen Nietzsche: Dessen Denken sei der Keim zu Idee eines "germanischen Europa" unter Führung des preußischen Militarismus Nietzsche wird einflußreich zum Urheber des Nationalsozialismus erklärt. Ernst Niekisc dämonisiert Nietzsche ähnlich: "Im Vorraum des Faschismus" (1946 in de Zeitschrift "Aufbau"). Niekisch meint, die "bestialische Philosophie" die "unteren Mächte" kündigten in Nietzsches Werk ihre Herrschaft an. Und Ott Grotewohl, der die SPD in die SED geführt hat, nennt auf der "I. Kulturkonferenz de SED" 1948 die SS "Söhne Zarathustras".

Die Linien der dominierenden antifaschistischen Deutung, vorgezeichnet im sowjetische Exil, sind gerade. Wiederholt wird, was Mussolini und Hitler über Nietzsche dachten, abe nicht, was der Denker selbst geäußert hatte. Begriffe wie Übermensch, "blond Bestie", Rasse, Nihilismus reizen die roten "Humanisten". Nietzsche wir zum Staatsfeind erklärt. Die russischen Besatzer präjudizierten diese Linie: 1945 mu Hans-Georg Gadamer, Rektor in Leipzig, auf Befehl den Namen Nietzsche aus de Ehrenverzeichnis der Universität streichen. In Weimar schließt die Sowjetisch Militäradministration (SMA) das Nietzsche-Archiv. Der 70jährige Vetter Nietzsches Ma Oehler wird 1945 verhaftet und verhungert in einem Gefängniskeller. Jed Nietzsche-Würdigung in Weimar wird untersagt. Der Nachlaß verschwindet allerding "eher zufällig" nicht in Rußland, sondern wird dem Goethe-und-Schiller-Archi (GSA) unterstellt. Dessen Leiter Hans Wahl hat sogar das Ansinnen, Nietzsches Sterbezimme in "den alten Zustand" zu bringen. Mit Wahls Tod 1949 finden solch Anachronismen ein Ende. 1953 werden die "Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar" (NFG) gegründet. Deren Direktor, der Kulturfunktionär Helmut Holtzhauer zerstreut den Nietzsche-Nachlaß. Die Handschriften bleiben aber im GSA.

Nietzsche hat im "Arbeiter- und Bauern-Staat" keinen Platz. Neben Beche stammt das intellektuelle Rüstzeug der Nietzsche-Feme vor allem von Georg Lukac (1885–1971), einem ungarischen Kommunisten, der in Deutschland Philosophie studier hatte. 1934 noch hebt Lukacs Nietzsche als "geistreichen" Denker gegen braun Verzerrungen ab. Im stalinistischen Exil vollzieht er die Wende: die politische un ästhetische Abkehr von der Moderne. In Bechers Emigranten-Zeitschrift International Literatur erscheint 1943 der Angriff "Der deutsche Faschismus und Nietzsche" Lukacs’ "Geschichte der deutschen Literatur im Zeitalter des Imperialismus" (1945) teilt Literatur in "fortschrittliche" und "reaktionäre". Die "Erbepolitik" in der DDR erhält ihren Kanon. Nietzsche ist der Reaktionä schlechthin. Das Buch "Die Zerstörung der Vernunft" (1955) wirkt unsäglich Von Schellings "intellektueller Anschauung" verlaufe ein direkter Weg übe Schopenhauer und Nietzsche zum Faschismus. Nietzsche sei der Begründer de imperialistischen Irrationalismus. Lukacs ideologisiert Nietzsche vollständig, entwerte sein Denken zur Machtergreifungslehre. Zwar attackiert Ernst Bloch im Herbst 1956 an de Universität Leipzig das Nietzsche-Bild von Lukacs, sieht darin etwas "ungeheue Schädliches", weil es Hitler in eine "vornehme Gegend" bringe, auch beton Bloch Nietzsches Ablehnung des deutschen Nationalismus und stellt Nietzsche "Lebensform des Vornehmen" gegen den Nationalsozialismus. Aber diese ebens selbstvergessene wie deplazierte Exegese hat keine Chance. Bloch verläßt die DDR. In de Ost-Berliner Zeitschrift für Philosophie erscheint bis in die achtziger Jahre kei Beitrag mehr über Nietzsche.

Einige "wissenschaftliche" Elaborate wollen die Kontinuität des Faschismu im "Westen" anhand der Nietzsche-Rezeption nachweisen: Zu nennen ist Wolfgan Heises "Aufbruch in die Illusion" (1964) und Stepan F. Odujevs "Auf de Spuren Zarathustras" (1977). Odujevs Buch ist die einzige Nietzsche-Monographie, die in der DDR erscheint. Die offizielle Nietzsche-Rezeption ist erstarrt, sie ist primitiv Nietzsches Werk wird von den SED-Philosophen banalisiert: Es verachte die Vernunft und die Dialektik, verneine den Sozialismus, predige das Erobern.

Nietzsche-Stätten in Mitteldeutschland verfallen. Das Grab in Röcken wird von eine einfachen, aber herzensguten und rührend bemühten Küsterin gegen den stillen Widerstan des Pastors gepflegt. Kunstführer verschweigen, daß in Weimar Nietzsches Nachlaß liegt Es herrscht ein rigides Publikationsverbot. Veröffentlicht von Nietzsche wird nur da Gedicht "An den Mistral" in Hermlins "Deutschem Lesebuch" (1976) un wenige Briefe in der Sammlung "Deutsche Briefe aus Italien" (1965). In de siebziger Jahren allerdings bekommt der Italiener Mazzino Montinari, ein Kommunist uneingeschränkten Zugang zum Nachlaß. An DDR-Universitäten entstehen über Nietzsch eine Habilitation und zwei Dissertationen (beide in Jena). "Ecce homo" erschein 1985 in einer bibliophilen Faksimile-Ausgabe. Angesehene DDR-Verlage, voran Reclam planen, Nietzsche-Schriften zu publizieren. Renate Reschke schreibt 1983 in den Weimare Beiträgen einen unorthodoxen Aufsatz zu "Tendenzen moderner bürgerliche Nietzsche-Rezeption" und der Leipziger Literaturwissenschaftler Eike Middell geh 1985 ebendort kritisch auf Lukacs’ Auseinandersetzung mit Nietzsche ein. Seine Studi "Totalität und Dekadenz" wirft Lukacs vor, auf die "faschistisch Funktionalisierung" Nietzsches hereingefallen zu sein. Ein Nietzsche-Buch von Middel soll 1986 im Akademie-Verlag erscheinen. Dazu kommt es nicht.

1986 rechnet eine "Nietzsche-Konferenz" der Universität Halle-Wittenberg au Weisung der SED-Bezirksleitung mit Nietzsche ab. Hans-Martin Gerlach gibt die Ergebniss 1988 in der Zeitschrift für Philosophie preis. Gerlach bekräftigt Nietzsches Schuld a Nationalsozialismus, beschwört seine anhaltende Gefährlichkeit. Zuvor allerdings hatt es eine erstaunliche Kontroverse in der Zeitschrift "Sinn und Form" gegeben: De Philosoph Heinz Pepperle fragt 1986: "Revision des marxistische Nietzsche-Bildes?" und sucht den "inneren Zusammenhang einer fragmentarische Philosophie". Die Idee, Nietzsche dem "Kulturerbe" der DDR zuzuschlagen ruft den einstigen Nietzsche-Apologeten Wolfgang Harich (1923–1995) auf den Plan. E beginnt einen wüsten Feldzug gegen alle Versuche, das Werk Nietzsches überhaupt zu diskutieren. Der ehemalige Ulbricht-Gegner und Bautzen-Häftling war bereits alarmiert vo der Offerte der SED-Kulturbürokratie an ihn, ein "ausgewogenes" Nietzsche-Buc zu schreiben. Er lehnte brüsk ab. In einem Beitrag in "Sinn und Form" forder er nun (1987), auf Pepperle eingehend, ein Zitierverbot Nietzsches als Maßnahm "geistiger Hygiene". Nietzsches Werk sei eine "Kloake". Das Pamphle findet Widerspruch, so von Gerd Irrlitz, der rät, vor einem Urteil die Texte zu lese (was ihre Veröffentlichung voraussetzt), und von Stephan Hermlin. Hermlin bestreitet au dem X. DDR-Schriftstellerkongreß den unüberbrückbaren Gegensatz zwischen Marx un Nietzsche. Die Debatte droht außer Kontrolle zu geraten. Nietzsche ist in der DDR meh als bloß ein Denker, er ist ideologisches "Dynamit". Manfred Buhr, Professor a der Akademie der Wissenschaften, mischt sich ex cathedra ein. Zwar bezeichnet er Harich Text als "inquisitorisch", gibt dem Autor aber in der Sache recht. "We über Nietzsche schreibt, der redet politisch." Buhr weist jede "klassenneutralen" Standpunkt zurück. "Das Denken Nietzsches und sein Wirkungsgeschichte gehören zusammen." Und die Wirkung Nietzsches sei unabweisbar "Spuren schrecken ... Sie sollen auch schrecken, weil es mindestens nach Auschwit keine unschuldige Weltanschauung und Kunst mehr geben kann."

Anfang der achtziger Jahre wird der Begriff des "nationalen Kulturerbes" erweitert, nun passen sogar Bismarck und Friedrich der Große hinein. Die Romantik wir angemessener zur Kenntnis genommen, Surrealismus, Psychoanalyse, Ortega y Gasset werde vorsichtig rezipiert. Der Weimarer NFG-Chef Walter Dietze, der in der Klassik-Deutun "harmonisierende, kanonisierende Auffassungen" überwinden will, beschließt die abgewohnte Nietzsche-Villa als Gästehaus herzurichten. Jürgen Telle (1927–1999), Blochs letzter Assistent in Leipzig, ein Gnadenbrot bei den NFG in Weimar kauend, versucht im Zuge der Renovierung, Nietzsches Bibliothek und Möbel aus de Verliesen zu holen, Vortragssaal und Bibliothek wieder im Van-de-Velde-Stil herzustellen Er will sogar in der Villa am Silberblick eine Dokumentation errichten. Teller und Dietz werden von Hermlin unterstützt, auch von Kulturminister Hoffmann. Doch Harich bekomm Wind von der Sache. Er protestiert beim Minister. Ein Nietzsche-Gedenkzimmer diene nich den Interessen der Bürger der DDR. "Mir scheint dies eine äußerst problematisch Konzession bestenfalls an das Sensationsbedürfnis, schlimmstenfalls an subversiv Bestrebungen von Touristen, ausländischen Missionsmitgliedern, westlichen Journaliste usw. zu sein [...]. Mir ist es schon passiert, daß ich von einem Ausländer bei eine Spaziergang nach dem Grab von Horst Wessel gefragt wurde. Auch dieses in Berli wiederherzurichten und beliebigen Besuchern zugänglich zu machen, läge auf der Linie de Weimarer Vorhabens [...]." Harich wendet sich auch an Ministerpräsident Stoph, un in Gesprächen an der Akademie der Wissenschaften soll er die Einebnung de Nietzsche-Grabes gefordert haben. SED-Kulturchef Hager gibt nach: Alle Pläne für da Nietzsche-Haus werden gestoppt. Dem Andenken an die Kämpfer gegen den Faschismus könn man eine Stätte für Nietzsche nicht zumuten.

Sie haben es ertragen: Den Staats-Schriftstellern, den SED-Philosophen ..., ihne fehlte Nietzsche nicht. In der DDR herrschte eine stupide ideokratische Diktatur, die überall den Boden bereitete "für geistigen Inzest großen Stils" (Sebastia Kleinschmidt). Die SED fand nie zu einer "produktiven Rezeption" Nietzsches Aber natürlich wurde Nietzsche in der DDR gelesen und diskutiert. Der Dichter Rol Schilling hielt 1976 vor illustrer Schar eine Rede "Zum Nietzsche-Tag" auf de Kirchhof zu Röcken: "Hier vollendete sich der Weg jenes großen Deutschen, der, vo Mit- und Nachwelt gleich verkannt, uns, den Spätgeborenen, den vielleicht letzten Begrif von der erhabenen Vagabondage des Geistes und Gefühls, von ausschweifend-enthusiastische Künstlertum gegeben hat." Die DDR kommt in diesem Panegyrikus nicht vor. Adrian Grau

 
     
     
 
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