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Gleichnis höchsten Gutes

 
     
 
Königsberg wird zum Spiegel der Welt“ - das ist das Ergebnis, welches Walter T. Rix am Ende seiner Untersuchung „Gleichnis höchsten Gutes - Königsberg im Werk Agnes Miegels“ vorlegen kann, die die Agnes-Miegel-Gesellschaft als Jahresgabe 2006 herausgegeben hat.

Die Vaterstadt als Herzstück des Werkes der ostdeutschen Dichterin ist allen ihren Lesern bekannt. Walter T. Rix geht von dieser Tatsache aus, bringt jedoch zugleich eine Warnung zum Ausdruck, indem er von einer „Betonung des Heimataspektes“ spricht, die schon einer Vereinnahmung gleichgekommen sei, besonders durch die Landsleute
der Dichterin, für die sie nach 1945 als „Mutter Ostdeutschlands“ die „verlorene“ Heimat repräsentierte, ja verewigte.

Walter T. Rix führt aufgrund präziser Textanalysen eine Reihe neuer Aspekte über die Bedeutung Königsbergs für Agnes Miegel und ihr Werk auf. Da ist Königsberg eine Metapher für die eigene Identität, ja für die seelische Integrität, sodaß die Trennung von Königsberg einen Ich-Verlust zur Folge hat. In dieser Stadt ist die Diskrepanz zwischen Stadt und Land, Zivilisation und Natur, ein für den Dichter Ernst Wiechert unüberbrückbarer Gegensatz, aufgehoben und zur Harmonie geworden. Ebenso harmonisiert diese Stadt die Erfahrung des Todes mit der Sinnlichkeit des Lebens und die Weite der östlichen Landschaft mit der Enge einer Gasse oder gar eines Grabens. Barocke Bipolarität scheint sich in dieser Großstadt des 20. Jahrhundert zu manifestieren.

Die Stadt bildet sogar das Tor, die Verbindung zu einer jenseitigen Welt. An einigen Erzählungen macht Rix deutlich, wie die erfahrbare Welt sich „in einem visionären Raum“ ausweitet, „der der dichterischen Erkenntnis einer anderen Welt entspringt“. Tod und Leben korrespondieren, lösen sich ab. „Der Geist der Wiedergeburt, von Wiedererstehen, Auferstehung und neuem Leben liegt über der Situation“ in einer Erzählung Agnes Miegels, die in Königsberg spielt.

„... daß du, Königsberg, nicht sterblich bist“ - Deutsche und Rußen erkennen heute in dieser Aussage Miegels die Botschaft ihrer Vaterstadt und zugleich das Credo ihres gesamten Werkes. Immer wieder entsteht neues Leben.

Die Jahresgabe 2006 ist erhältlich bei der Agnes-Miegel-Gesellschaft, Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf, Telefon (0 57 23) 91 73 17, E-Mail: buecher@Agnes-Miegel-Gesellschaft.de 
 
     
     
 
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