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Klammer zwischen Pop-Kultur und Suchtgift

 
     
 
"Der neue Bericht befaßt sich in besonderer Weise mit den Themen der Nachfragereduktion und der Vorbeugung in einer Umwelt, die dem Drogenkonsum tolerant gegenübersteht", schreibt der Präsident des Rates, Hamid Ghodfse, in einer Einleitung.

Positiv: "Die Regierungen sind in Fragen der Drogenkontrolle aktiver geworden; viele gesetzliche Verbesserungen wurden durchgeführt; es gibt mehr und engere regionale Zusammenarbeit; die Tätigkeit der Exekutive bei der Verhinderung des Handels mit kontrollierten Drogen, Vorläufersubstanzen und anderen Chemikalien ist wirksamer geworden."

Lobend wird in dem Bericht auch Österreich hervorgehoben: Die Alpenrepublik
hat nach vielen Jahren die UN-Konvention über psychotrope Substanzen aus dem Jahr 1971 ratifiziert. Die Voraussetzungen dafür waren durch das neue Suchtmittelgesetz geschaffen worden. Das anerkennt der "Board" mit "Befriedigung". Österreich wurde Vertragspartner der UN-Drogenkonvention gegen illegalen Suchtgifthandel.

Kritisiert wird hingegen die Schweiz. Ghodse: "Der Rat bleibt weiterhin besorgt über die Ausbreitung von Programmen, welche die Abgabe von Heroin an Opiumsüchtige vorsehen. Insbesondere ist der Rat besorgt über die weltweite Auswirkung dieser Maßnahmen auf die Vermeidung des Drogenkonsums und die Nachfragereduktion."

In dem Bericht selbst werden solche Aktivitäten in der Schweiz speziell so angesprochen: "Der Rat drückt seine Zweifel über ein Element der neuen Strategie der Schweiz aus, speziell ein Projekt zur Verteilung von Heroin an Süchtige ..." Ohne einen vorliegenden endgültigen Bewertungsbericht durch WHO-Gremien würden dort Aktivisten bereits die Ausweitung des Projekts befürworten.

Während insgesamt in der Welt die Verbreitung von Heroin als illegales Suchtmittel stagnieren bzw. zurückgehen dürfte und – vor allem in den USA – der Kokain-Gebrauch ziemlich gleichgeblieben ist, macht den UN-Suchtgiftexperten die "Droge" als "Freizeitvergnügen" immer mehr Sorgen. Der Bericht: "Den größten Einfluß auf viele Jugendliche in den Industriestaaten und in manchen Entwicklungsländern stellt die Propagierung zumindest einer Tolerabilität von Drogengebrauch in der Freizeit sowie der Mißbrauch in Pop-Kultur und Musik dar." Der globale Pop-Markt werde so manches Mal zum Marketing-Instrument für Drogen.

Die herkömmlichen Medien wiederum – so die Spezialisten – sind oft eher auf der Jagd nach billigen Sensationen als echte Informationsdrehscheiben: Objektivität – viel eher als Sensationsgier – sollte von den Medien vermittelt werden." Der Wettlauf um Quoten würde auch bei den elektronischen Medien hinter vielen Programmen stehen, die für eine Änderung gesetzlicher Regelungen einträten.

Und schließlich kommt noch das Internet als falscher Informationsweg in Frage: "Es gab immer schon Bücher, die im Detail erklärten, wie man zum Beispiel Cannabis zu Hause züchtet oder wie man ,Designer Drugs‘ fabriziert bzw. welche halluzinogenen Eigenschaften normale Pflanzen haben. Dieses Wissen ist jetzt via Internet erhältlich, und das ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen und Restriktionen zur Verbreitung solcher Informationen.

Schließlich läuft derzeit in vielen Staaten auch eine Propagandawelle für Hanf (Haschisch) – oft unter dem Titel eines "nützlichen Produkts", "umweltfreundlich" etc. Der UN-Drogenkontrollrat (INBCB): "In vielen Fällen wird der Gebrauch von Hanf in solchen Produkten nicht propagiert, weil dieser anderen natürlichen Rohstoffen überlegen wäre, sondern dient taktischen Gründen: Der kommerzielle Gebrauch von Hanf soll legitimiert werden – als Teil einer Kampagne, um eine Legalisierung von Cannabis zu erreichen." Das strahlt – so der INBCB-Jahresbericht – auch bis in die Politik.

 
     
     
 
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