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Der Londoner Guardian vom 5. September sieht die USA und Großbritannien angesichts der Irak-Krise in einer verhängnisvollen Lage:

"Es ist für alle offensichtlich, daß der US-Vorschlag zu einer neuen Irak-Resolution (der UN) aus einer Position der Schwäche hervorgeht, nicht der Stärke. Die Probleme, denen sich die US- und britischen Streitkräfte gegenübersehen, verschlimmern sich ständig. ... Doch die USA und Großbritannien sind gefangen, gefesselt von Ketten
, die sie selbst geschmiedet haben."

 

 

Der irakische Thronanwärter Ali Ibn al-Hussein geht mit der US-Politik in seinem Land hart ins Gericht. Vor 45 Jahren mußte das Königshaus den Irak verlassen:

"Selbst die Bürokratie, die ein Land nun einmal braucht, existiert nicht mehr. Das Verhalten der Besatzungsmacht ist eine einzige Ka- tastrophe. ... Jetzt sind wir soweit, daß die einzige Aufgabe, der sich die Besatzer widmen, darin besteht, ihre Truppe zu schützen."

 

 

Die New York Times vom 8. September setzt sich selbstkritisch mit der aktuellen Strategie der USA zum Irak-Konflikt auseinander:

"Es scheint ein wenig anmaßend, den Uno-Mitgliedern zu sagen, daß sie eine ,Verantwortung haben, sich mit an den Tisch zu setzen, wenn man bedenkt, daß Bush bei der Invasion ihre Bedenken ignorierte. Die Vereinigten Staaten müssen mit Frankreich, Deutschland und Rußland über die Verstärkung der friedenserhaltenden Kräfte und eine größere finanzielle Beteiligung an den enormen Wiederaufbaukosten realistisch verhandeln."

 

 

Zu George Bushs Hilfeersuchen an die UN in Sachen Irak meint die Süddeutsche Zeitung vom 9. September:

"George Bush hat schon viele Reden gehalten, aber keine dürfte ihm so schwer gefallen sein wie seine jüngste Ansprache an die Nation. Ausgerechnet er, der im unerschütterlichen Vertrauen in seine und Amerikas Stärke den Irak und den Nahen Osten neu ordnen wollte, mußte zu Kreuze kriechen und seine politischen Gegner daheim und in der Welt um Hilfe bitten."

 

 

Für die Art, in der George Bush unter anderem Deutschland aufforderte, sich unter US-Kommando im Irak zu engagieren, hat die Frankfurter Allgemeine vom 9. September indes wenig übrig:

"Mit einer Rhetorik der Zumutung hat der amerikanische Präsident Bush für eine Internationalisierung der Lasten und Kosten im Irak geworben - da braucht er sich über die lauwarmen Reaktionen nicht zu wundern."

 

Neopolonialismus

Die Polen sind - kaum umgepolt -

schon wieder Satelliten,

ins alte Babylon geholt

von Amis und von Briten.

Kanonenfutter war gefragt,

am besten gute Christen,

und wurde willig zugesagt

von Wendekommunisten.

Die treffen unten ohne Scham

auf altvertraute Macher,

und wie zu Zeiten von Saddam

gedeiht und blüht der Schacher.

Der Fußsoldat ist minder froh,

denn im Irakerstädtchen

floriert primär das Risiko -

und nix da Kuß von Mädchen ...

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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