|  | Betr.: Folge 8/01  Leserbrief "Ist Lüth nicht traditionsfähig?"
 Charles de Gaulle wird der Ausspruch zugeschrieben: "Die Deutschen sind arme     Schweine. Man hat ihnen das Rückgrat gebrochen." Eindrucksvoller konnte der vor zwei     bis drei Jahren amtierende Kommandeur der Marineschule Mürwik diese Tatsache nicht     dokumentieren, als er eine Kranzniederlegung am auf dem Gelände der Marineschule     befindlichen Gedenkstein des am 14. Mai 1945 auf tragische Weise ums Leben gekommenen     Kapitäns zur See Wolfgang Lüth für unangebracht hielt, da Lüth in der Bundesmarine als     National
   sozialist "gilt". Wenn schon dieser Vorwurf aus der     Faschismuskeulen-Schublade geholt wird, warum hat er nicht den Mut aufgebracht, den     Gedenkstein des offensichtlich Mißliebigen vom Gelände der Marineschule entfernen zu     lassen? Dieser Mut zur Konsequenz fehlt. Damit fehlt ihm auch die Qualifikation, junge     Menschen zu Offizieren auszubilden. Was da mit der Formulierung "als     Nationalsozialist gilt" getrieben wird, ist die Beleidigung eines Toten, der sich     nicht mehr wehren kann, durch eine Generation, die anscheinend alle Widerstandskämpfer     gewesen wären zu Zeiten des Nationalsozialismus. Lüth war ein vorbildlicher Soldat in     allen Dienstgraden, gerechter Vorgesetzter und befähigter Menschenführer. Er hat mit     seinen Leuten das Vaterland verteidigt, ein Begriff, der von Medien und Politikern nicht     mehr in den Mund genommen wird. Wenn die Bundesmarine glaubt, ohne Tradition auskommen zu     können, soll sie dabei bleiben. Über einen gesichts- und geschichtslosen Haufen wird sie     dabei nicht hinauskommen. 
 Zur Erinnerung: Die Bundeswehr  und damit auch die Bundesmarine  wurde von     ehemaligen Angehörigen der deutschen Wehrmacht aufgebaut. Sollten diese ebenfalls als     "Nationalsozialisten gelten", bleibt als zwingende Konsequenz nur noch die     Selbstauflösung.
 
 Friedrich Blossey, Göttingen
 
 
 
 
 
 Herrn v. Witzlebens Standpunkt
 
 Betr.: Folge 51/00  ",Die CDU wirkt beinahe desorientiert"
 
 Hochachtung für den Standpunkt von Herrn v. Witzleben. Er gibt uns die Hoffnung auf     eine moralische Wende der zukünftigen Regierenden. Durch undiplomatisches, negatives     Verhalten sowie Geschichtsunwissenheit, Weiterbildung von Halbwahrheiten, Lügen und     immerwährender von den Regierenden geförderter Selbstbesudelung besonders der damaligen     Generation wurde und wird immer noch Deutschland unermeßlicher Schaden zugefügt. Als     einer der letzten Zeitzeugen, Jahrgang 1910 mit Heimatanschrift Königsberg/Pr.,     Hindenburg Straße 41, möchte ich folgendes festhalten:
 
 Nach dem Friedensdiktat von Versailles herrschten in Deutschland Armut und Hungersnot.     Allein in unserer Straße gingen drei Menschen in den Freitod. Hitler wurde als Retter in     der Not angesehen. Dieses änderte sich, als der Zwang durch die Partei kam. Unter dem     Parteidruck hatte auch mein Vater zu leiden. Die frei werdende, für ihn vorgesehene     Rektorstelle in der Hippelschule durfte er nicht antreten, da er kein Parteimitglied war.     Die Kollegen beschworen ihn, in die Partei einzutreten, um nicht in ein Schulungslager     eingewiesen zu werden. Sogar als späteres "freiwilliges" Parteimitglied wurde     er in eine entferntere Schule strafversetzt.
 
 Wer in der Partei oder SA war, bekam Arbeit. Nichtmitglieder verloren oft ihren     Arbeitsplatz, und die Familie mußte darunter leiden. Offener Widerstand war nutzlos und     selbstmörderisch, denn in jeder Gruppe war ein Aufpasser, der viele Vorteile hatte, auch     finanzielle. Es gab aber Parteimitglieder, die heimlich Juden geholfen haben und auch     versteckten, passiven Widerstand leisteten. Bei der Entnazifizierung wurden diese Bürger     als Mitläufer deklariert und wieder benachteiligt (auch mein Vater). In Wirklichkeit     waren es Zwangsmitläufer. Diese Tatsachen werden bis heute immer noch verschwiegen. In     jedem diktatorischen Land ist der Diktator schuld, nur in Deutschland ist es das ganze     Volk. Es ist eine Beleidigung, wenn die Medien diese Generation pauschal als Nazis     bezeichnen.
 
 Gerd Reuter, Biebergemünd
 
 
 
 
 
 Wir wissen zu wenig voneinander
 
 Betr.: Folge 7/01  "Kollektiver Kulturhochmut"
 
 Herr Werner Bader spricht leider manche Wahrheit aus. Sicher ist es zutreffend, daß     "man" im Osten nicht ausreichend über den Westen Bescheid wußte und umgekehrt.     Wenige Familien hatten früher ein Radio, viele konnten sich keine Zeitung leisten. Es     wäre Aufgabe des Bildungswesens, bereits im Schulalter umfassend zu informieren, damit     eine spätere Kulturarroganz ausgeschlossen wird. Da müßten zuerst einmal die Inhalte     der Schulbücher erwähnt werden. Vermitteln sie den Schülern das Verständnis für im     entfernteren Teil Deutschlands lebende Bewohner, ihre geographischen und historischen     Besonderheiten?
 
 Zwischen den Kriegen wußte man im Osten wohl etwas über die 1923 erfolgte     Rheinlandbesetzung und im Westen über die 1921 trotz Volksabstimmung erfolgte Abtrennung     des Teiles von Oberschlesien, in dem sich die wertvollen Kohlengruben befanden. Was wußte     man über Ost- und Westpreußen? Daß 1923 Reichskanzler Gustav Stresemann erklärte, daß     "seit der Besetzung des Ruhrgebietes über 180 000 Menschen an Rhein und Ruhr von     Haus und Hof vertrieben wurden", beeindruckte mich erst später in besonderem Maße,     als ich hautnah ab 1945 die endlosen Wagenketten der Vertriebenen erlebte.
 
 Stresemann sagte damals auch: "Deutschland hat sich bereit erklärt, die     schwersten materiellen Opfer für die Freiheit deutscher Bürger und deutscher Erde auf     sich zu nehmen und keine Abmachung zu treffen, die auch nur das kleinste Stück deutscher     Erde vom Deutschen Reich loslöst". Hat später jemals ein Kanzler mit soviel     Rückgrat seine Ansichten vertreten? Stresemann hätte sicher nicht freiwillig auf die     Ostgebiete verzichtet und den verlorenen Krieg mit dem Verlust des Privateigentums anderer     bezahlt.
 
 Ich betone nochmals, daß in erster Linie die Schule mit einer aufgeschlossenen     Lehrerschaft beitragen muß, daß es später nicht zu Kulturhochmut und Kulturarroganz     kommt. Dabei wäre auch zu erwähnen, was Menschen unserer Nation ertragen und erleiden     mußten. Für eine Generation, die in einem warmen Nest aufgewachsen ist, wäre es für     ihre Entwicklung hilfreich, etwas über die Bombennächte zu erfahren, unter denen viele     jahrelang litten, die bitteren Zeiten, in denen Menschen in KZ-Lagern Unmenschlichkeiten     erfuhren, die schlimmen Jahre der Kriegsgefangenschaft auf beiden Seiten, das Unrecht der     Vertreibung nach dem Kriege und die Inhaftierungen in den russischen Speziallagern auf dem     Gebiet der DDR, in denen der jüngste Insasse neun Jahre alt war. Dabei habe ich noch gar     nicht auf die Verschleppungen hingewiesen und die vielen Lager im heutigen Polen, in denen     Menschen interniert waren, weil sie Deutsche waren, auf die Wolfskinder, es fallen einem     immer wieder erneut vom Schicksal Gebeutelte ein. Eine unendliche Kette von Verbrechen     gegen die Menschlichkeit, die ich aufzähle, weil sie auch zu dem Verständnis der anderen     beiträgt und zu dem gehört, was man als Allgemeinbildung zu bezeichnen pflegt.
 
 Nach 1945 hätten die Medien stärker dazu beitragen können, über Lebensbereiche und     Schicksale unserer Mitmenschen zu berichten anstatt Sendezeiten für niveaulose Themen     bereitzuhalten. Ist es Ausdruck eines fehlenden Nationalbewußtseins, daß man davon     Abstand nahm? Für Schulklassen müßte es ein Bedürfnis sein, die neuen Bundesländer zu     erkunden anstatt nach Spanien oder Italien zu fahren.
 
 Herr Bader beklagt, daß sich viele der gen Osten Reisenden nur um die engere Heimat     kümmern, jedoch nicht die Schönheiten zum Beispiel der Neumark sehen, wobei die     Schönheiten der Niederlausitz mit ihrer "Perle", die Spremberg heißt, nicht     unerwähnt bleiben dürfen. Ich sehe bei den Älteren nicht mangelndes Interesse, sondern     eher gesundheitliche Probleme. Der Journalist R. Schirmer berichtete vor einiger Zeit in     der "Lausitzer Rundschau" in einer Glosse, daß die Deutschen, danach gefragt,     nicht fünf Ausflugsziele ihrer engeren Heimat aufzählen könnten, aber auf Anhieb die     fünf besten Tauchgebiete in der Karibik parat hätten. Die Abhandlung von Herrn Bader     macht nachdenklich, beschämt teilweise und erinnert an viel Versäumtes.
 
 Marg.-Elfriede Krause, Pattensen
 
 
 
 
 
 Wir müssen mehr tun für den Frieden
 
 Betr.: Folge 8/01  "Scharpings böse Illusionen"
 
 Der BND warnt vor der Aufrüstung des Irak und macht damit deutlich, daß die USA gut     daran tun, eine Raketenabwehr zu ihrem Schutz zu installieren, und daß sie zugleich     versuchen, den Irak daran zu hindern, eigene atomare Waffen herzustellen.
 
 Unser werter Verteidigungsminister, von seinem Partei-"Freund" und Kanzler     auf seinen "Job" geschoben, ist eine absolute Fehlbesetzung, die aber nicht für     sich allein steht, sondern sozusagen die gesamte Bundesregierung verkörpert. Wenn die     Bundeswehr heute mit einem Abbruchunternehmen verwechselt werden kann, ist das aber nicht     allein von dieser Regierung zu verantworten, denn hinter ihr stehen die roten und grünen     Abgeordneten. Wo die CDU/CSU steht, weiß man nicht so genau. Ihre Haltung läßt     Eindeutigkeit vermissen.
 
 Wenn man die nach wie vor hohe Wertschätzung, die der Ex-Extremist Fischer bei der     deutschen Bevölkerung genießt, bedenkt, könnte man meinen, daß große Teile unseres     Volkes in einer Welt der Unwirklichkeit leben und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, daß     wir selber weit mehr tun müssen, wenn wir auch in Zukunft weiter in Frieden leben wollen.
 
 Florian Padberg, Berlin
 
 
 
 
 
 Voller Spannung
 
 Betr.:
 
 Seit wir  interessiert durch mehrmalige Reisen nach Ostdeutschland und Königsberg      zum Teil privat  Ihr  entdeckt haben, lesen wir es voller     Spannung. Die Hintergründe des politischen Geschehens werden hier deutlich gemacht, und     wir bedauern nur, daß diese hervorragenden, kenntnisreichen Beiträge nicht in anderen,     verbreitet gelesenen Zeitungen erscheinen. Wo sollen wir noch normal denkenden Menschen     ein Sprachrohr finden? Normal denkend stufe ich Menschen ein, denen zuerst das Wohl und     der Schutz der eigenen Familie, als kleinste Gruppe, dann der Gemeinde, des Landes und der     Nation, der wir angehören, am Herzen liegt.
 
 Machtlos schauen wir in den Medien  zum Teil in amerikanischen Filmen  die     Verherrlichung abgleitender Moralbegriffe, die angeblich normale Gewalt, die Wichtigkeit     von Geld, statt Hinweise auf Zufriedenheit und Bescheidenheit. Die in unser Land     strebenden Nichtdeutschen sind hierdurch völlig überfordert, nicht nur sie, auch unsere     heranwachsenden Kinder. Daneben hören wir von Drogengeschäften, Prostitution und     Kindesmißhandlungen. Wir wissen von diesen Dingen, und unser Staat bekommt sie nicht in     den Griff. Alle  auch unsere Politiker  suchen ihren persönlichen Vorteil auf     Kosten der Bevölkerung.
 
 Herr Merz erkennt, daß wir Deutschen eine Partei brauchen, die sich um unser     nationales Defizit bemüht. Wo sollen wir sonst eine Heimat finden. Es blieben dann nur     die Rechtsparteien, die man ja, völlig undemokratisch und diktaturmäßig, verbieten     will. Nur in diktatorisch regierten Ländern kennt man das Verbot von unbequemen     Wahrheiten. Wo stehen wir eigentlich, wenn zum Beispiel ein Herr Walser mundtot gemacht     wird? Ihr Blatt verdient große Verbreitung, wir propagieren es nach Möglichkeit. Weiter     so!
 
 Reinhilt Schultze, Hoheneggelsen
 
 
 
 
 
 Gesprächsbedarf
 
 Betr.: Folge 6/01  "Blick in die Zukunft"
 
 Ganz sicher haben die Vertriebenenverbände sich bei der Vereinigung von BRD und DDR     überrumpeln lassen und sind auch bewußt ausgegrenzt worden. Vom Bauernverband der     Vertriebenen wurden Vorschläge zu spät und nur unter vorgehaltener Hand verbreitet: Die     ganzen Ländereien in Mittel-Deutschland mit einer Flurbereinigung aufzuarbeiten und     somit, vielleicht mit zehn Prozent Verlust, allen Eigentümern zum gleichen Recht zu     verhelfen. Nicht zuletzt wegen Ausgrenzung der Alteigentümer leidet nach wie vor die     Gegend unter Arbeitslosigkeit! Das Problem einer gewerblich-industriellen Entwicklung     erscheint mir ungleich schwieriger, aber sprechen sollten wir darüber!
 
 Karl Feller Gau-Algesheim, Bauernverband der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz
 
 
 
 
 
 Freudige Erwartung
 
 Betr.:
 
 Mit Freude erwarte ich jeden Freitag die Zeitung. Bis zum Wochenende gibt es keine     Zeile, die ich nicht mit Aufmerksamkeit gelesen hätte. Für Ihre Bemühungen danke ich     Ihnen und wünsche Kraft zur entschlossenen Aufklärung, besonders für die jungen     Nachkommen.
 
 Erwin Krombholz, Tettnang
 
 
 |  |