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Was Sie wirklich denken

 
     
 
Otto v. Bismarck 1863 im Preußischen Landtag

 

 

Wir haben nichts zu erobern, nichts zu gewinnen, wir sind zufrieden mi dem, was wir haben, und es ist eine Verleumdung, wenn man uns irgendeine Eroberungssucht, einer Ausdehnungssucht beschuldigt. Also vor ein friedliche Bevölkerung hinzutreten und zu sagen: Meine Herren, ich kan einer démangeaison (Gelüste) nach Händeln nicht widerstehen
, es mu Krieg geführt werden – meine Entlassung, mein Rücktritt wäre die natürlich Folge davon gewesen

Otto v. Bismarck 1876 im Reichstag

 

 

Ich möchte über den Begriff Preußentum nicht mißverstanden werden Obwohl der Name auf die Landschaft hinweist, in der es eine mächtige For gefunden und eine große Entwicklung begonnen hat, so gilt doch dies: Preußentu ist ein Lebensgefühl, ein Instinkt, ein Nichtanderskönnen; es ist ei Inbegriff von seelischen, geistigen und deshalb zuletzt doch auc leiblichen Eigenschaften, und zwar der besten und bezeichnendste Exemplare dieser Rasse. Es ist längst nicht jeder Engländer von Gebur ein "Engländer" im Sinne einer Rasse, nicht jeder Preuße ei "Preuße". In diesem Worte liegt alles, was wir Deutschen nich an vagen Ideen, Wünschen, Einfällen, sondern an schicksalhaftem Wollen Müssen, Können besitzen. Es gibt echt preußische Naturen überall in Deutschland – ich denke da an Friedrich List, an Hegel, an manchen große Ingenieur, Organisator, Erfinder, Gelehrten, vor allem auch an einen Typu des deutschen Arbeiters – und es gibt seit Roßbach und Leuthen unzählig Deutsche, die tief in ihrer Seele ein Stückchen Preußentum besitzen eine stets bereite Möglichkeit, die sich in großen Augenblicken de Geschichte plötzlich meldet. Aber echt preußische Wirklichkeiten sin bis jetzt nur die Schöpfungen Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs de Großen: der preußische Staat und das preußische Volk. Indessen jede überlegen Wirklichkeit ist fruchtbar. Im heutigen Begriff des Deutschen, im heutige Typus des Deutschen ist das preußische Element verjährten Ideologie gegenüber bereits stark investiert. Die wertvollsten Deutschen wissen e gar nicht. Es ist mit seiner Summe von Tatsachensinn, Disziplin Korpsgeist, Energie ein Versprechen der Zukunft, noch immer aber nicht nu im Volke, sondern in jedem einzelnen von jenem Wirrwarr absterbender, de abendländischen Zivilisation gegenüber nichtssagender und gefährlicher obwohl oft sympathischer Züge bedroht, für die das Wort "Deutsche Michel" längst bezeichnend geworden ist.

Denn der "Deutsche" in diesem idealischen Sinne vo Professoren und Schwärmern ist eine Unform, durch die gemeinsame Sprach notdürftig als Einheit festgestellt. Er ist unpolitisch und unpraktisch keine "Rasse" im Sinne einheitlich auf das Wirkliche gerichtete Instinkte. Ein Rest erstarrter innerer Gott ist da noch übrig mit de Rankenwerk und Wirrsal einer ewig-kindlichen Seele. Die deutsche Romanti und ihre verträumte Politik von 1848 haben sie wieder zum Vorschei gebracht. Ein gotischer Rest ist aber auch, mit englischen Fetzen un Begriffen verbrämt, jenes triviale Kosmopolitentum und Schwärmen für Völkerfreundschafte und Menschheitsziele, das in ernsten Fällen bis zum Verrat aus Einfal oder Ideologie sich steigernd das singt oder schreibt oder redet, was da spanische Schwert und das englische Geld taten. Das sind die ewige Provinzler, die einfältigen Helden deutscher Ichromane mit innere Entwicklung und erstaunlichem Mangel an Fähigkeiten der Welt gegenüber die Biedermänner aller Vereine, Biertische und Parlamente, die diese Mangel an eigenen Fähigkeiten für den Fehler der staatliche Einrichtungen halten, mit denen sie nicht fertig werden können. Schläfrige Hang zu englischem Liberalismus mit seiner Feindseligkeit gegen den Staat die man gern nachfühlt, während man über die straffe Initiative de englischen Privatmannes auch im Politischen hinwegsieht, spießbürgerliche Hang zu italienisch-französischer Kleinstaaterei, der längst um französisc frisierte Höfe herum ein partikularistisches Bürgertum hat wachse lassen, das nicht über den Grenznachbarn hinausdenkt und Ordnung als kulturfeindlich empfindet …

Oswald Spengler

 

 

"Preußentum und Sozialismus"

Wir kommen dazu, daß es ein Beruf wird, Abgeordneter zu sein, wie ei Beruf, Arzt oder Jurist zu sein, ... wir kommen schließlich dazu, da wir eine Berufsklasse von Abgeordneten erhalten, die aber dann meine Erachtens einem bürokratischen Elemente allmählich viel näherkomme wird, als einer lebendigen, mit dem Volk in ununterbrochene Wechselwirkung stehenden Volksvertretung, von der ich mir nicht ander denken kann, als daß sie eine große Anzahl der beschäftigten Klasse de Volkes unmittelbar repräsentiert.

Otto v. Bismarck 1869 in der 2. Kammer des Preußischen Reichstags

 

 

Aber ich halte es im Interesse des Reichs für eine große Gefahr, wen es dahin kommen sollte, daß die Mehrheit unter die Herrschaft derjenige Abgeordneten fallen sollte, die eine andere, eine bürgerliche Beschäftigun nicht haben, die gewerbsmäßige Volksvertreter und deshalb im Reden die geübtesten sind, und die die Stoffe, über die gesprochen wird, au Monate und Wochen vorher sorgfältig durchgearbeitet haben, weil si dieselben auch in der Publizistik vertreten und ihnen Anklang zu verschaffen suchen – ihre Zeit erlaubt es ja, sie sind ausschließlic darauf angewiesen. Und sie stehen dann, sowie es auf die Geschicklichkeit auf die rhetorische Mensur ankommt, ja, vermöge der größere Mensurpraxis, die sie haben, außerordentlich im Vordergrunde. In de Volksversammlungen kennen wir ja die Typen, die sich bis zu rhetorische Klopffechtern ausbilden – die es natürlich hier nicht gibt –, abe dort sieht man, wie sie jeden Widerstand sofort niederrennen und scharf in Zaume halten.

Otto v. Bismarck 1881 im Reichstag

 

 

Der Friedericianismus hat Europa eine gute Zeit unter der Botmäßigkei des deutschen Geistes gebracht. In Friedrich dem Großen wuchs die Skepsi der verwegenen Männlichkeit, welche dem Genie zum Kriege und Eroberun zunächst verwandt ist und in der Gestalt des großen Friedrich ihre ersten Einzug hielt. Diese Skepsis verachtet und reißt trotzdem an sich sie glaubt nicht, aber sie verliert sich nicht dabei; sie gibt dem Geis gefährliche Freiheit, aber sie hält das Herz streng, es ist die deutsch Form der Skepsis.

Friedrich Nietzsche über Friedrich den Großen

 

 

Preußen, Preußen, meine Herren, das ist gefährlich. Weil es Sin stiftet. Was – noch immer?

Wolf v. Quitzow  "Schalmeien und Rapiere"

 

 

In der Politik darf man keine Vorliebe für ein Volk und kein Abneigung gegen ein anderes haben. Wer heute unser Freund ist, kann morge ein Feind sein. Schließt Bündnisse nur mit denen, die genau die Interessen haben wie ihr. Schließt niemals Verträge, um Maßnahmen fü ferne Ereignisse zu treffen. Wartet stets den Eintritt der Ereignisse ab danach faßt Euren Entschluß und handelt entsprechend. Hütet Euch wohl auf die Zahl und die Treue Euer Verbündeten zu trauen. Rechnung nur au Euch selbst, dann werdet Ihr Euch nie täuschen.

Politisches Testament Friedrichs des Großen von 1752

 

 

In Staub mit allen Feinden Brandenburgs! Heinrich von Kleist

"Der Prinz von Homburg"

 

 

Eine romantische Verherrlichung des Krieges lag den Königen von Preuße nicht; sie waren mit Kriegen so sparsam wie mit allem anderen.

Golo Mann "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts"

 
     
     
 
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