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Neuer Suworow belegt Stalins Angriffspläne bis ins Detail

 
     
 
Stalin ging mit einer traurigen B lanz dem Kriegsende entgegen Eine ganze Generation von Jünglingen und Männern lag unter der Erde. Gegen Ende de Krieges waren die Menschenreserven geschrumpft – man mobilisierte den letzte Rest." Wo? In verbrannten Dörfern. "Das sowjetische Dorf war auf Grund de Kollektivierung todkrank, und der ,Große Vaterländische Krieg’ hat ihm de Todesstoß versetzt. Man hat bei uns Menschenleben nicht geschont und nicht schone wollen. Der Krieg hat die Bauern zugrunde gerichtet."

Viktor Suworow bestätigt damit eine Kardinalthese Solschenizyn
s, daß nämlich Stalin "Großer Vaterländischer Krieg" – beide setzen diesen Begriff in Gänsefüßchen – ein Vernichtungskrieg gegen das eigene Volk gewesen sei. Gegen all Ethnien der UdSSR.

Der 53jährige Suworow ist, neben Solschenizyn, der international berühmtest russische Geschichtsrevisionist. Vor einer Neuinterpretation des sowjetisch-deutsche Krieges schreckt er nicht zurück, geht er doch als gewissenhafter Kriegsursachenforsche und damit als Wissenschaftler von der Erkenntnis aus, daß Geschichtsforschung eingeden des Erkenntnisfortschritts notwendigerweise stets revisionistisch ist.

In Rußland gibt es heute eine "Suworow-Schule" unter den Historikern, zuma die moderne russische Geschichtswissenschaft weder staatliche Zensur noch "politica correctness" kennt, keine Tabus, keine Denk- und Druckverbote, kein Verfassungsschutzberichte. Präsidenten und Minister kommen und gehen in Rußland, abe die Freiheit der Wahrheitssuche bleibt.

Suworows Erstling "Der Eisbrecher" hat bis heute 87 Auflagen in 18 Sprache erlebt, darunter zwei russische Auflagen mit Megazahlen. Vor kurzem erschien Suworow 350-Seiten-Werk "Stalins verhinderter Erstschlag. Hitler erstickt die Weltrevolution", im Pour-Le-Mérite-Verlag für Militärgeschichte, Selent, DM 49,80 Im Zentrum steht die aufsehenerregende, indes durch Fakten und Dokumente belegt Erkenntnis:

"Stalin hatte den Zweiten Weltkrieg entfesselt, um Europa niederzuwerfen." (S. 145)

Wie konnte die sowjetische Öffentlichkeit dennoch jahrzehntelang in die Irre geführ werden, indem man ihr vorgaukelte, bei Stalins Vernichtungskrieg gegen die eigen Bevölkerung habe es sich um einen Verteidigungskrieg gegen einen Eindringling gehandelt Friedenspolitiker Stalin sei, so die bislang verbreitete These, auf diesen Krieg nich vorbereitet gewesen, und niemals habe er eine generalstabsmäßig perfekte Absich besessen, mit der Roten Armee Deutschland zu überfallen und Europa zu erobern.

Die Geschichte auf den Kopf stellen – wie konnte dies der Sowjetöffentlichkei vermittelt werden? Durch Verdrehungen, Lügen, Fälschungen. Ein eklatantes Beispie hierfür ist der Vergleich zwischen den deutschen und den sowjetischen Panzerkräften.

Am 21. Juni 1941 hatte Stalin 24 000 Panzer. Am 22. Juni 1941 hatte Hitler 341 Panzer an der Ostfront. Eigentlich hätte Stalins Panzer-Armada am 23. Juni durch Warscha rollen müssen, eigentlich hätten Hitlers Panzerdivisionen am 23. Juni nicht auf Mins rollen dürfen. Eigentlich.

Durch einen Trick wurde aus schwarz weiß, indem man bewies, daß die Deutschen meh Panzer hatten. Bei ihren Untersuchungen verschwiegen seit 1944 die sowjetischen Generäle Marschälle, Professoren die Menge von 24 000 Panzern Stalins. "Fünfzig Jahre lan ist diese Zahl in den offiziellen sowjetischen Veröffentlichungen nie aufgetaucht. Si wurde erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den neunziger Jahren bekannt" schreibt Suworow.

Wie aber konnte man über den Krieg sprechen, ohne diese Zahl zu nennen? Zu diese Zweck gebrauchte man die Formulierung: "In der Roten Armee gab es am 21. Juni 194 1861 neueste Panzer vom Typ T-34 und KW sowie viele veraltete und leichte Panzer." Allen Sowjethistorikern wurde befohlen, den Zusatz "sowie viele veraltete und leicht Panzer" zu wiederholen. "Diese Formulierung ist völlig falsch", beton Militärfachmann Suworow. Erstens besaß die Rote Armee am 22. Juni 1941 die neueste Panzer T-40 und T-50. Zweitens gab es am 22. Juni 1941 in der Roten Armee 2040 Panzer vo Typ T-34 und KW. Drittens zählten zu den angeblich veralteten Panzern die Schnellkampfwagen BT-2, BT-5 und BT-7 mit amerikanischem Christie-Laufwerk un Dieselmotoren. In der Wehrmacht gab es 1941 nicht einen einzigen Panzer mit Dieselantrieb breiten Panzerketten und großkalibriger Langrohrkanone. 24 000 zu 3410: Die erste Zah steht für den gigantischen Panzerkeil einer Angriffs-Streitmacht, und als solche war die Rote Armee lange vor dem 22. Juni 1941 strategisch geplant und im Westen der UdSS konzentriert worden. Zu einem einzigen Zweck: Das Deutsche Reich zu überfallen. In eine blitzartigen Offensive. Als Erstschlag.

Es gebe im Überfluß Material über die Kriegsabsichten und Aggressionspläne de Stalinschen Armeeführung, bezeugt Suworow.

Dokumente, welche die Vorbereitung der Sowjetarmee auf die "Befreiung" Europas beweisen würden.

Das interessanteste Material wird nicht in Deutschland aufbewahrt, sondern in der Näh von Moskau, in der Stadt Podolsk. Doch weder Chruschtschow noch Breschnew, Andropow un Gorbatschow gewährten Historikern den Zutritt und die Auswertung der in Deutschlan erbeuteten Militärarchive, der "Archive der deutschen Heeresleitung" (Suworow) Es wurde nichts veröffentlicht, und auch russischen Interessenten wird der Zutritt zu diesen Beständen nicht erlaubt.

"Der Invasionsplan (Stalins) existierte also. Nur weil die erbeuteten deutsche Archive strengster Geheimhaltung unterlagen, war es möglich, diesen Plan (Stalins jahrzehntelang geheimzuhalten", schließt Suworow das geheimnisvolle Kapitel de historischen Totschweigens (S. 236.)

Er spricht von den "Schatzkammern von Podolsk". Er prangert die Politi Jelzins an, denn dieser ließ viele "Schatzkammern" öffnen, nicht aber die vo Podolsk. Und Jelzins Nachfolger, Wladimir Putin, angeblich ein germanophiler Russe? Sei Berlin-Besuch am 16. Juni verriet, leider, keine Kursänderung in dieser fundamentale Frage der Zukunftsgestaltung in den deutsch-russischen Beziehungen.

Der Kommunismus hinterließ nicht nur ein anthropologisch falsches Menschenbild. Z seinem Erbe zählt auch ein falsches Weltbild, in dem Stalin als der heimtückisc Überfallene glänzt. Historiker im Westen bekämpfen das Trugbild viel zu schwach un zudem mit nicht überzeugenden Argumenten. Joachim Hoffmann und Ernst Nolte hierzuland und der russische Patriot Viktor Suworow bilden rühmliche Ausnahmen. Daraus resultier ihr Erfolg im gesamteuropäischen Historikerstreit.

Suworow ist unangreifbar, weil er sich auf Dokumente stützt. Im Zentralarchiv de Ministeriums für Verteidigung der Russischen Föderation befindet sich da weltgeschichtlich bedeutsamste Dokument, belegt es doch die gegen Deutschland gerichtet strategische Kriegsvorbereitung Stalins, nur ein knappes Jahr nach der Unterzeichnung de Nichtangriffspaktes. Aus diesem Dokument geht hervor: Stalin plante den Erstschlag, keine Verteidigungskrieg. Stalin plante den Überfall, nicht die Reaktion auf einen Überfall Stalin plante den Vormarsch, nicht eine Defensive.

Am 5. Dezember 1940 bespricht Hitler in der Reichskanzlei Details des Operationsplane Barbarossa, anwesend Oberst Heusinger und Generaloberst Halder. Am 18. Dezember 194 diktiert Hitler die Weisung Nr. 21, Fall Barbarossa. Stalins Operationsplan aber stamm vom 18. September 1940! Vorgelegt wird ihm die von Timoschenko und Schukow ausgearbeitet strategische "Aufstellung der Streitkräfte der Sowjetunion für die Jahre 1940 un 1941".

Das Schlüsseldokument (Archivnummer 103 202/ow) trägt die Stempel "stren geheim", "besonders wichtig", "nur persönlich". Semjo Timoschenko ist zu dieser Zeit Volkskommissar für Verteidigung, Grigorij Schukow de Generalstabschef der Roten Armee.

"An unseren Westgrenzen wird unser wahrscheinlichster Gegner Deutschlan sein", heißt es einleitend.

"Der stärkste Hauptgegner ist Deutschland." Die operativen Offensivplän sehen folgendes vor:

"Die Hauptkräfte der Roten Armee im Westen können je nach Lage entweder südlic von Brest-Litowsk aufgestellt werden, um Deutschland bereits in der ersten Etappe de Krieges mit einem in Richtung Lublin und Krakau und weiter in Richtung Breslau geführte Schlag von den Balkanländern abzuschneiden, es von äußerst wichtigen wirtschaftliche Standorten zu isolieren und die Teilnahme dieser Länder am Krieg nachhaltig zu beeinflussen, oder nördlich von Brest-Litowsk, um den Hauptkräften der deutsche Wehrmacht in Ostdeutschland eine Niederlage zu bereiten und dieses Gebiet zu besetzen."

Eindeutig werden Eroberung und Okkupation von Ostdeutschland und Schlesien als vorrangig Ziele der Invasion genannt, um Ostdeutschland mit einem Schlag zu überrollen und zu besetzen. So lautet die Marschrichtung für die Sowjetarmeen südlich von Brest-Litowsk "Mit den Kräften der Südwestfront im Zusammenwirken mit der Armee der linken Flank der Westfront der Lublin-Sandomir-Gruppierung des Gegners eine entscheidende Niederlage zu bereiten und in Richtung Weichsel vorzustoßen. Danach ist ein Angriff etwa in Richtun Kielce und Krakau durchzuführen und weiter in Richtung Pilica (Fluß) und Oberlauf de Oder vorzustoßen."

Die Strategen dieser geplanten Offensive rechnen mit einem Gegner, dessen Verteidigun noch schwach ist (was klarstellt, daß zu diesem Zeitpunkt, September 1940, vo Angriffsvorbereitungen auf deutscher Seite überhaupt keine Rede sein konnte – "Barbarossa" war ja noch gar nicht geboren). Im sowjetischen Angriffsplan lies man:

"Der Angriff unserer Kräfte in Richtung Krakau und Breslau, durch den Deutschlan von den Balkanländern abgeschnitten werden soll, erlangt eine außerordentlich groß Bedeutung. Außerdem werden unsere Kräfte hierbei durch Gebiete des ehemaligen Pole vorstoßen, die noch schwach auf eine Verteidigung vorbereitet sind."

Es folgt eine präzise Dislozierung der sowjetischen Offensivkräfte, gegliedert in Heeresgruppen, Armeen, Korps, Divisionen: eine gigantische Ansammlung von Angriffstruppen eine zuvor nie gekannte Truppenkonzentration an der sowjetisch-deutschen Grenz einschließlich Ost-Polen und Baltikum. Heute steht eindeutig fest, daß Stalin sich au seinen Krieg, einen Angriffskrieg, lange vor dem Entschluß Hitlers, eine Präventivschlag gegen die Rote Armee zu führen, vorbereitet hat. Was immer im ne entbrannten Historikerstreit gegen Nolte, Hoffmann, Post, Seidler vorgebracht werde sollte, ein Vorwurf kann nicht mehr stechen: man würde durch die Veröffentlichung de Stalinschen Überfallpläne die nationalsozialistische Ostpoliti "verniedlichen". Die primäre Kriegsursache lieferte der Kommunist Jossi Wissarionowitsch Dschugaschwili. Es war Stalins Krieg, der dem europäischen Kontinent vo dem 22. Juni 1941 drohte.

"Stalin wußte: In keinem Land der Welt würde eine kommunistische Partei au legalem Wege an die Macht kommen", schreibt Suworow (S. 89). Er zitiert Stalin "Die Erfahrungen der letzten zwanzig Jahre zeigen, daß es in Friedenszeite unmöglich ist, in Europa eine kommunistische Bewegung zu haben, die so stark ist, da eine bolschewistische Partei die Macht ergreifen kann. Eine Diktatur dieser Partei wir nur durch einen großen Krieg möglich."

Dies habe Stalin am 19. August 1939 in einer Rede gesagt, die bis 1994 stren geheimgehalten wurde. "Er sagte das in dem Moment, als er die Schleusen des Zweite Weltkrieges öffnete. Stalin wußte, daß die Kommunisten nur durch einen Krieg an die Macht gelangen konnten."

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Viktor Suworow (Wladimir Bogdanowitsch Resun), geboren 1947, kam schon mit elf Jahre zur Sowjetarmee. Seit 1970 gehörte er zur Nomenklatur des ZK der KDdSU. Ab 1974 arbeitet "Suworow" vier Jahre lang – getarnt als sowjetischer Diplomat – in de Genfer Residentur der Hauptverwaltung Aufklärung des Generalstabs der Sowjetunion (GRU) 1978 bat er um politisches Asyl in Großbritannien.

Suworow ist Autor zahlreicher Bücher. Zu den Hauptwerken zählen "De Eisbrecher" (bis heute 87 Auflagen in 18 Sprachen, darunter zwei russische) un "Der Tag M". Die Vorarbeiten für jene Werke gehen bis auf das Jahr 196 zurück.

 
     
     
 
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